Jahresbericht 1999

Liebe Freundinnen und Freunde des Projektes „Escola uniao comunitaria“

Nur dank euch Spendern und Spenderinnen in der Schweiz und in Deutschland kann diese Basisschule bestehen. Herzlichen Dank!

Unser spezieller Dank gilt Chritiane Rothvoss, der langjährigen Leiterin der „Escola uniao comunita- ria“, die ein wunderbares Werk in Recife geschaffen hat. Dank ihrer Hartnäckigkeit, Ausdauer, Liebe und der unermüdlichen Geduld läuft die Schule nun ohne sie autonom und toll weiter. Dieses Jahr ist Christiane mit ihrem Mann nach Deutschland zurückgekehrt, wo sie als Lehrerin in Waltrop arbeitet. Auch ihrem Mann Marcos danken wir ganz herzlich, musste er doch so oft auf Christiane verzichten, wenn sie für das Projekt gearbeitet hat.Marcos war eine grosse Hilfe, konnte doch Christiane bei ihrem Mann viel Kraft tanken, was bei einer solchen Arbeit sehr nötig ist.

Die Schule wird nun selbständig durch die Lehrerinnen geleitet. Zwei Lehrerinnen führen die Kasse und sind stolz auf ihre saubere Buchhaltung. Bei unserem letzten Besuch konnten wir uns davon über- zeugen. Mari-Lousi und Betania machen diese Arbeit genau und exakt.

Im Moment besuchen 210 Kinder die Schule. Die monatlichen Fixkosten betragen 5000 Reals. So kos- tet die Schule ohne Nebenkosten und Neuanschaffungen jährlich zirka 60’000 Reals. Nächstes Jahr werden die Fixkosten steigen, da die Krankenversicherung teurer wird und die Lehrerinnenlöhne um 30
Reals pro Monat erhöht werden, was bei einem Vollamt neu 480 und bei einem Nebenamt neu 240
Reals bedeutet. (100 US-Doller = 196 Reals – Kurs Oktober 1999).

Dieses Jahr konnte dank eurer Spenden endlich ein Plattenboden gelegt werden. Auch ein neuer Kühl- schrank wurde angeschafft und die dringend benötigten neuen WC-Türen konnten gekauft werden.

In nächster Zukunft wollen die Lehrerinnen endlich das Brillenprojekt verwirklichen, was zusätzlich zirka 3500 Reals kosten wird. Ebenfalls ist geplant, den Raum für die medizinischen und zahnärztlichen Untersuchungen der Kinder zu möblieren. Auch muss ein Medikamentenschrank angeschafft werden. Dringend nötig wäre auch eine psychologische Betreuung der Kinder . Manche werden geschlagen, vergewaltigt, zur Kinderarbeit gezwungen und und und ………
Für die Lehrerinnen wäre dies eine Entlastung im schon genügend schwierigen Umfeld. Das würde zusätzlich 3000 Reals mehr pro Jahr an Fixkosten bedeuten. Viel ist noch zu machen !!!

Auch dieses Jahr verbrachte ich meine Herbstferien in Brasilien. Unser Domizil war Porto de Galinha, so dass der tägliche Weg zur Schule insgesamt 7 Stunden betrug. Der Weg zur Schule ist immer noch der gleiche. Eine Kanalisation gibt es nach wie vor nicht. .Die ärmlichen Häuser stehen rechts und links am Weg, doch wenn man näher hinblickt, hat es nun einige Häuser mehr, die nicht mehr aus Lehm gebaut sind sondern aus Backsteinen.

Es ist nach wie vor eine andere Welt. Es scheint, als wären die Technik und die moderne Zeit dort nicht eingetroffen. Von Hand wird die Wäsche gewaschen, Hühner, Hunde und andere Haustiere be- gegnen uns auf dem Weg. Männer sitzen am Wegrand, spielen und trinken. Keine Arbeit, kein Lohn, und wenn ein Tagelohn da ist, wird er oft in Alkohol umgesetzt.

Es ist heiss, der Schweiss strömt aus allen Poren. Palmen und exotische Pflanzen säumen den Weg. Die
Menschen kennen uns wieder, trotz der zwölf Monate nach dem letzten Besuch.

Die Freude am Wiedersehen ist riesig. Lehrerinnen und alle Kinder freuen sich sehr über unseren Be- such und die 730 von den Wangnerschulen gespendeten Zahnbürsten. Eine grosse Erleichterung für die Lehrerinnen sind die 7741 US-Dollars, die wir dank eurer Unterstützung mitbringen konnten.

Wir besuchen jede Klasse und machen mit im Unterricht. Zwei neue Lehrerinnen arbeiten seit
dem neuen Schuljahr im Projekt. Die Köchin Donna Nanci steht unermüdlich in der Küche. Früchte, Gemüse und Kohlenhydrate stärken die Kinder jeden Tag. Es ist eine so gute Sache und ich denke immer wieder, dass kleine winzige Steine bestimmt einmal ein Mosaik geben werden.

Dank euren Spenden ist es möglich, dass diese Schule im Norden von Recife funktioniert.
Ich werde immer wieder gefragt, ob unser Verein meine Reisen nach Brasilien finanziert. Dazu will ich ganz klar folgendes festhalten: Es ist für mich und alle anderen Vorstandsmitglieder eine Ehrensache,
euer Geld eins zu eins nach Brasilien zu bringen. Die einzigen Auslagen, die wir haben, sind Ver-
sandspesen (Jahresbericht). Diese werden vollständig durch Mitgliederbeiträge gedeckt. (Fr. 20.00 für
Einzelpersonen, Fr. 30.00 für Familien, Fr. 50.00 für Institutionen und Firmen). Alle Sp en d en fliessen
100% in die „Escola uniao comunitaria“. An dieser Stelle sei unserem Treuhänder Jürg Grütter, Wan- gen, ganz herzlich gedankt für seine unentgeltliche jährliche Revision der Vereinsrechnung.

Im Namen der Schüler und Schülerinnen und der ganzen Belegschaft danke ich euch ganz herzlich und schicke euch sonnige, warme, liebe brasilianische Grüsse.

Verein Liberdade
Die Präsidentin

Marlene Grieder

Jahresbericht 1999

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